Ich habs getan. Ich habe mich dazu entschlossen während der Probezeit das Arbeitsverhältnis zu künden. Als ich den Entschluss gefasst habe, fühlte ich mich grossartig und wusste, dass es der richtige Weg ist. Dieses Gefühl wurde durch die Einladung zu drei Vorstellungsgespräche gefestigt. Nach meinen zwei Wochen Weihnachtsferien habe ich meinen Chef über den Entscheid informiert. Er war sichtlich erstaunt, doch er konnte meine Beweggründe nachvollziehen und akzeptierte meinen Entscheid. Nach einer Woche haben wir das Team informiert und da zweifelte ich plötzlich… Ich wurde mit Fragen wie, wo gehst du hin und was hast du vor, konfrontiert.
Diese Fragen beschäftigte mich den ganzen Tag. Ja, wo gehe ich hin und wo führt dieser Weg hin? Als hätte mich Timea gespürt, erhielt ich von ihr eine liebevolle Nachricht und so tauschten wir uns kurz per Whatsapp aus. Sie fand meinen Sprung ins Ungewisse super und sah es als riesen Fortschritt. Als ich ihr mitteilte, dass ich mich nicht entscheiden kann und ich nicht weiss was ich genau will, meinte sie, dass dieses Nichtwissen mit meinen Ängsten zu tun hat. Meine Neugier wurde mit dieser Aussage geweckt und so vereinbarten wir am gleichen Abend eine Ferntherapie.
An diesem Abend hatte ich auch die Chancen mich bei einem Arbeitgeber zum zweiten Mal vorzustellen. Der Austausch mit der Vorgesetzten und dem Team war interessant, doch ich merkte, dass es nicht das ist, was ich möchte. An welchen Punkten es liegt, kann ich zum heutigen Zeitpunkt nicht sagen. Doch ein bestimmtes Gefühl teilte es mir mit.
Auf der einen Seite war ich froh und auf der anderen Seite schossen mir neue Gedanken durch den Kopf: Manuela, weshalb bist du so wählerisch? Du bist nicht in der komfortablen Lage wählerisch zu sein! Du wirst bald keine Stelle haben, wie willst du deine Rechnungen bezahlen? Und so merkte ich langsam aber sicher, dass sich die kleine «Hexe Manuela» auf meinen Schultern bemerkbar machte und versuchte mich zu verunsichern. Obwohl ich innerlich wusste , dass ich mich richtig entschieden hatte, liess ich mich immer wieder von der Kleinen verunsichern. Mir fehlte plötzlich das Vertrauen – das Vertrauen in mich.
Dieses Vertrauen gewann ich dank dem Austausch mit Timea am späteren Abend wieder. Nach dem wir uns telefonisch ausgetauscht hatten, sagte sie mir etwas, was mir die Augen öffnete. Sie meinte «Manuela, du weisst genau was du willst und du wirst deinen Weg gehen. Die Erfahrung die du durch die kurze Anstellung gemacht hast, genau die bringt dich weiter – vielleicht machst du noch ein paar Umwege, doch du wirst dadurch reicher an Erfahrungen und kommst deinem Ziel näher.» Da musste ich mir sagen, ja das stimmt.
Als sie mich aufforderte in mich hineinzuspüren und zu fühlen, bei welchen den drei Angeboten ich ein positives Gefühl verspüre, konnte ich ziemlich rasch sagen, wo ich positive Gefühle hatte. Timea erkundigte sich, um welche Funktion es sich handelt. Ihr nächster Satz bestätigte das, was ich (eigentlich) schon lange Wusste. Ich hatte jedoch immer das Gefühl, dies nur mit einer Selbstständigkeit zu erreichen. Es geht darum etwas zu bewirken, frei zu handeln, mich zu entfalten, Menschen zu unterstützen und zu begeistern.
Ein Tag nach dem Gespräch mit Timea musste ich an den Austausch mit meiner Freundin denken. Denn nach einem Vortrag von Silke Schäffer teilte ich ihr mit, dass ich nun genau weiss was ich will – ich verspürte den Wunsch mit jungen Menschen zusammenarbeiten. Denn sie sind unsere Zukunft und sie haben erkannt, dass es an der Zeit ist etwas zu ändern. Wir müssen den jungen Menschen Gehör verschaffen und für das, was sie sich einsetzen unterstützen.
Wenn du mich fragst, ob ich nun weiss was ich will, kann ich die Frage mit einem klaren «Ja!» beantworten. Doch in welcher Form sich dies zeigen wird bzw. ich dies beruflich ausleben werde, kann ich zum heutigen Zeitpunkt nicht sagen. Ich bin offen und vertraue darauf, dass ich meinen Weg und mein Ziel langfristig das Zusammenleben zwischen Menschen und der Umwelt erreichen werde.
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